Chronologie eines Taucherdaseins

Die unbekannte Welt unter Wasser, sich schwerelos zu fühlen und die zum damaligen Zeit- punkt (1981) fast noch exotische Sportart reizten mich nach mehr. Ende 1981 flog ich also mit meinem Kieler Freund und Tauchlehrer Hendrich nach Mauritius in die Hotelanlage Merville in Grand Baie.   Bei Tim Lai Cheong genoss ich eine passable Ausbildung, Sylvester 1981 hatte ich den ersten Kontakt mit Pressluftgerät im Pool. Maske abnehmen, aufsetzen und ausbla- sen sowie Flasche ablegen und wieder anziehen machten mir sogar Spaß.

So richtig intensiv wurde es durch meine Mitgliedschaft im "Schwabinger Tauchclub München". Beim Antauchen 1984 im Langwieder See lernte ich dort unter anderem auch Uli kennen, mit dem ich immer noch befreundet bin. Zum damaligem Zeitpunkt waren wir eigentlich zu viert. Helene, Manfred, Uli und ich gingen regelmäßig unter. Außer in den vielen oberbayerischen Seen  waren wir sehr oft im Mittelmeer, meistens auf "bernd´s tauchbase" oder auch auf der "MS Florett". 

Einer meiner ersten Fernreisen führte mich 1985 mit dem STC nach Kuba. Zum damaligem Zeitpunkt gab es noch keine Direktflüge und wir mussten von München aus Zwischenstopps in Barcelona und Madrid einlegen. Von Havanna aus ging es dann per Bus nach Jucara und weiter mit der "MS Macabi", bis wir dann gegen Mitternacht endlich die Inselgruppe "Archipelo de la Jardines de la Reina" erreichten. Alles im allen waren wir runde 20 Stunden unterwegs. 

Weitere highlights waren dann Tauchgänge im Toplitzsee sowie unser erster Eistauchgang im Plansee 1987. Aber auch im Walchensee und im Starnberger See fühlten wir uns wie zuhause. So dürfte ich mind. 150 mal im Walchensee gewesen sein und im Starnberger See waren es sicher auch mehr als 100 Tauchgänge.

Mit dem STC fuhren wir 1987 auf die Malediven. Ellaidoo im Ari-Atoll war unser Ziel. Damals war die Insel noch überschaubar. 25 Bungalows, nicht mehr. Uli war auch mit dabei. Uns verband nicht nur die Freunde am Tauchen, sondern auch unsere zweite Leidenschaft, nämlich die Fotografie und das Filmen unter Wasser. Während Uli knipste, filmte ich damals noch mit Super8. So ein Filmen konnte ganz schön ins Geld gehen...

Im Jahre 1988  düsten wir nach Südfrankreich, auf die Halbinsel Hyeres. Dort legte ich bei Martin Kusche das CMAS 3* Brevet ab. Ein Jahr später waren wir zum ersten Male in Hurghada im El Samaka. Mit von der Partie war der harte Kern des STC.

Die Malediven ruften uns 1991 ein weiters mal. Wieder im Ari-Atoll, diesmal jedoch ganz unten auf Ari-Beach. Leider hatten wir fast nur starke Strömung und dadurch relativ schlechte Sicht (zum Fotographieren und Filmen). Dafür hatte die Insel kein Hausriff.......                                Im Spätsommer des gleichen Jahres  ging es dann nochmal nach Hurghada. Diesmal waren wir unterwegs mit der "MS Hathor". Gleich beim ersten Tauchgang umkreisten uns  11Delphine.

Und schon wieder in Hurghada. Auf der Subex Tauchbasis arbeitete damals mein Freund Manfred, den ich 1992 besuchte. Außerdem gab es noch etwas zu feiern., nämlich meinen 500. Tauchgang. Das Rote Meer ließ mich nicht los. 1993 wieder mit Uli in Safaga.

"Hi,  habt ihr Lust im März 1994 mit auf die Cocos Insel mit zukommen,"  so oder so ähnlich rief mich der "Schrecken der Meere", Udo Kefrig an. Natürlich hatten wir Lust dazu. Und so  trafen wir am Flughafen in Frankfurt. Udo Kefrig, inzwischen befördert zum "Master of Disaster", ist mit seinem Partner Claus Peter Stoll auf wirklich allen Weltmeeren zuhause.  Die beiden arbeiten für die Zeitschrift "unterwasser".                                                                                Zu sechst waren wir auf einem relativ kleinem Boot, der "MS Pollux". Leider war uns der Wettergott nicht gesonnen, Sturm, Regen, starke Wellen und Gegenströmung  ließen  uns kaum vorwärts kommen. Nach 2 Tagen und 2 Nächte hatten wir noch nicht einmal die Hälfte der Strecke zurück gelegt. Zum Essen gab es außer feuchtem Toastbrot nichts. Als dann noch der Kühlschrank durch die Kajüte flog, kehrten wir um. Aus war es mit unserem Traum. Ein paar Tauchgänge am Festland bei Bill in Guanacaste und einer mehrtägigen Mietwagentour mit Alfredo als Reiseführer waren zwar ganz in Ordnung, aber unser Ziel war doch ein anderes. Als dann im Hotel noch unsere Fotoausrüstung und das Bargeld geklaut wurde war es dann ganz aus. Ein Jahr später ermöglichte uns unser Reiseveranstalter orca, mit dem wir noch viele andere Tauchreisen unternahmen, doch noch unseren Traum von Cocos Iland zu erfüllen. Zum Selbstkostenpreis flogen wir nochmals nach Costa Rica,  um dann mit der "Acur"  dort hin zu kommen.

Bonaire war 1996 unsere nächste Fernreise. Nach einem recht zünftigen Flug mit Uli´s Frau Heike holten wir unsern Mietwagen ab. Uli traf dann ein Tag später, aus Mittelamerika kommend, ein und wir unternahmen zahlreiche Tauchgänge. Leider musste ich eine Woche früher abreisen, da mein Vater verstarb.

Und  1997 rief schon wieder das Rote Meer. Von Port Sudan aus ging es mit der "MY Shadia" zu den vorgelagerten Riffe und den zahlreichen Wracks. Zu meinem 600sten Tauchgang am Sha´ab Rhumi am Precontinet II von Cousteau schüttelten mir alle die Hände.

Ich sag es ungern, aber bereits ein Jahr später schmecken wir schon wieder das Salz des Roten Meeres. Mit der Sub Aqua I ging es hinaus ins südliche Rote Meer. Bereits bei meinem ersten Tauchgang hatte ich einen Wassereinbruch im Videogehäuse und konnte deshalb im gesamten Urlaub nur reine Lusttauchgänge machen. Ich fühlte mich ziemlich nackt, ohne Kamera. 

Es gab aber nicht nur das Rote Meer. Im März 1999 flogen Uli und ich nach Malaysia, ins Sipadan-Mabul-Resort zu den Smart Divers. Täglich ging es hinüber nach Sipadan und wir waren überrascht über den Artenreichtum und der Fülle von Fisch und Korallen. Überrascht waren wir auch vom Wetter. Viel Regen und keine tropischen Temperaturen, wie man annehmen könnte. Fast nach jedem Tauchgang wärmten wir uns im Whirlpool auf!!!! 

Dafür war es 2001 auf Gozo wärmer, ja richtig heiß. In einer Woche waren wir 15 mal unter Wasser. Ein richtiges intensives Training für unsere bevorstehende Fernreise im Frühjahr 2002. Wieder ging es mit Uli, Stolli und natürlich dem "Master of Disaster" Udo in die Anda- manensee bis zu den Burma Banks.  

Langsam endet nun meine Taucherkarriere. Eine Woche 2004 war ich auf Mallorca bei Scuba-activa, um meinen Freund Uli zu besuchen. Noch einmal zog es mich ans Rote Meer. Ins Orca Diving Center in Hamada.  Die erste Woche war sehr locker, mit Quads in der Wüste , einem  Kamelmarktbesuch und etlichen Tauchgängen am Hausriff. Für die zweite Woche buchten wir eine Kreuzfahrt zu den bekannten Riffen. Die "MS Obsession", ein Boot mit Luxus sollte unser zuhause sein. In der ersten Nacht, auf der Fahrt zum Daedlus Riff, gab es einen Knall. Da Stolli und ich immer draußen schliefen, bzw. in diesem Falle noch nicht schliefen, gingen wir der Sache nach und konnten sehen, dass aus einer Maschine Feuer schoss. Wir weckten die Passagiere, die Crew löschte das Feuer, der Generator fiel ebenfalls aus und wir  saßen in Tauchanzügen da, Flossen, Maske, Mütze und ein paar Flaschen Wasser griffbereit, um jederzeit das Boot verlassen zu können. Am späten Nachmittag kam dann unser Ersatzboot , die "MS Lady Sarah".

Mein Freund Uli, inzwischen TL**  wollte sich einen Traum verwirklichen. Eine eigene Tauch- basis. Zu diesem Zweck waren wir beide dann auf Menorca. Leider verschlug sich dort dieses Vorhaben, erst nach mehreren Versuchen glückte ihm dies auf Lanzarote. Er übernahm die Tauchbasis northdiving-lanzarote in Arrieta. Ich besuchte ihn dort bereits paar mal  und es macht Spaß, dort zu tauchen. Ich kenne Uli bereits seit 1984 als zuverlässigen und exzellenten Tauchpartner und kann allen nur empfehlen, ein paar Tauchgänge mit ihm zu machen. Außerdem möchte ich allen danken, die mich bei meinen Tauchausflügen begleiteten, über und unter Wasser.